Wasserqualität und Hundekot - Besteht da ein Zusammenhang ?!

(Kommentare: 0)

Aktuell versuchen die Grünen in Berlin, mit allen Mitteln die Stadt hundefrei zu bekommen.

Damit das nach außen auch erfolgsversprechend abläuft, müssen für den unbedarften und wenig informierten Bürger Argumente bzw Behauptungen aufgefahren werden, damit er sich mit dem ideologisch geprägten Verdrängungsprozess der Grünen anfreunden kann.

Auch in der Schlachtensee-Diskussion wird sehr gerne auf das Thema Verschmutzung durch Hundekot referenziert - für den mündigen, objektiven Demokraten stellt sich die Frage, ist denn daran überhaupt was dran ?

Grundsätzlich hat es schon immer geklappt, wenn man keine belegbaren Argumente hat, muss man Behauptungen nur so lange wiederholen, bis es die Leute irgendwann einfach als gegeben hinnehmen - in der Politik gang und gäbe, dort in Bezug auf Hunde speziell bei der Thematik 'Kampfhunde' immer wieder sehr gerne eingesetzt.

So auch hier !

Man versucht die mangelhafte Wasserqualität durch badende Hunde primär durch 2 Punkte zu belegen:

a) Colibakterien - dies sind sehr nützliche Bakterien, die im Darm von Warmblütern vorkommen - also bei Tieren UND Menschen. Der Nachweis von Colibakterien im Wasser wird gerne als Indiz für eine erhöhte Fäkalbelastung herangeführt. Will man wieder mal das Baden durch Hunde verbieten, wird gebetsmühlenartig auf Einspülungen von Hundekot bei Regen oder auch auf das Absetzen von Kot durch badende Hunde referenziert. Hört sich erstmal plausibel an - bei näherer Betrachtung fällt die dünne Argumentationskette allerdings in sich zusammen, denn:

  • Selbst wenn ein Hundehaufen durch Regen in den See gespült werden würde (was idR gar nicht passiert / passieren kann, außer er wurde genau an der Wasserkante 'abgelegt', oder es hat sich durch den Starkregen ein reißender Bach gebildet - was allerdings in Berliner Lagen eher nicht der Fall ist!), würde das keinesfalls ausreichen, um den See dahingehend irgendwie zu beeindrucken - da müssten schon Tonnen an Hundekot ständig eingeleitet werden (so wie es halt mit menschlichen Fäkalien früher üblich war ....) - das Produkt wird im natürlichen Prozess schnellstens abgebaut, also gar kein Problem für den See
  • Auch Nicht-Hundebesitzer haben es vielleicht schon beobachtet, ein gesunder Hund versucht stets, seinen Kot so abzusetzen, dass das Hinterteil irgendwie durch ein Objekt im Rücken geschützt ist. Der Grund liegt in der Evolution, er wie seine wilden Verwandten sind in diesem Moment allen Angreifern schutzlos ausgeliefert. Diese (Schutz-)Position im Wasser einzunehmen, ist für ihn unmöglich. Und in der Tat, in 40 Jahren habe ich es noch nie erlebt, dass (m)ein Hund dazu in der Lage war. Die Haufen, die dem Schwimmer im See entgegenschwimmen, kommen garantiert NICHT vom Hund - man sollte sich auch mal die Frage stellen, warum öffentliche Schwimmbäder stets völlig überchlort sind ...
  • Colibakterien gelangen in erster Linie durch den Kot von Menschen in die Badegewässer, im Gegensatz zu Hunden bedient sich der Mensch leider allzu gerne dieser Methode - prinzipiell genügt es schon, dass er sich nach dem Toilettengang die Hände nicht wäscht - sollte er diesen am Badesee überhaupt an einer Toilette erledigt haben, spült er beim nächsten Wasseraufenthalt die Bakterien also automatisch ins Gewässer
  • Weiterhin sind natürlich alle Wildtiere an diesem Prozess beteiligt - Wildschweine, Füchse, alle Waldtiere setzen Colibakterien ab, die natürlich im Einzefall auch 'irgendwie'  (wie auch via Hundehaufen) ins Gewässer gelangen können. Da es deutlich mehr Wildtiere als Hunde im Wald gibt, ist die Belastung durch Wildtiere natürlich wie die durch den Menschen viel höher einzuschätzen !
  • Ein ganz wichtiger Punkt sind zudem tote Tiere - Mäuse, Vögel oder auch größere Tiere - im letzten Jahr haben 3 kleine tote Mäuse und ein Maulwurf ausgereicht, um das gesamte Potsdamer Trinkwasser mit Fäkalkeimen zu belasten. Tote Tiere sind natürlich auch regelmäßig in Gewässern zu finden. Die Colibakterien helfen bei der Zersetzung des Körpers, und verbreiten sich automatisch im Wasser. Ein ganz normaler natürlicher Prozess, der keinerlei Anlass zur Sorge gibt, da die Natur dies ganz von allein schnellstens regelt und ausgleicht 

Fazit: Selbstverständlich ist es kein Problem, Fäkalkeime durch Colibakterien in Gewässern nachzuweisen - genaugenommen reicht eine tote Maus aus, je nach Größe des Gewässers. Diese allerdings den Hunden zuzuschreiben, ist hahnebüchen, geht an den Tatsachen vollkommen vorbei, entbehrt jeder Grundlage und ist auch keinesfalls wissenschaftlich nachweisbar. Wer so argumentiert, verbreitet reine Polemik - aber dies ist in der Politik ja leider üblich, um sein Ziel ideologisches zu erreichen.

b) Algenbildung - gerade im Sommer eine gern angeführte Behauptung, explosionsartige Algenbildung sei auf badende Hunde zurückzuführen. Der wirkliche Grund liegt hier ursächlich beim vereinzelt auftretenden Starkregen, der eine Vielzahl leichter organischer Stoffe, insbesondere lose Blätter in Gewässer einspült. Diese werden wiederum von Bakterien zersetzt, was eine ganze Menge Sauerstoff bindet. In Verbindung mit der warmen Witterung bildet dies dann eine ideale Grundlage für den Algenwachstum. Kann man wissenschaftlich sicher alles sehr viel professioneller formulieren, aber dennoch gilt:

Fazit: Algenwachstum hat NICHTS mit Hundekot oder generell badenden Hunden zu tun !

Im Ergebnis wird ersichtlich, dass die pauschale, einseitige Argumentation schlechte Wasserqualität durch Hunde(haufen) schlichtweg falsch ist ! Den besten Beweis hierfür liefert der Schlachtensee selbst - er ist nämlich seit vielen Jahren offiziell als Gewässer mit ausgezeichneter Wasserqualität eingestuft - noch Fragen ?!

Ja eine, warum also wird dieses Thema immer wieder und aktuell speziell von den Grünen für ihre Anti-Hundekampagne herangezogen ?! Ganz einfach, weil sie sonst gar keine Argumente mehr haben, warum Hunde im Gewässer gar kein Problem darstellen !

Ach nein, halt - da steht ja noch das Argument von den aussterbenden Kuckuckspärchen im Raume, die in heimeliger Zweisamkeit im Schilf des Schlachtensees Flügel an Flügel mit Blick auf den Sonnenuntergang ihre Lieben ausbrüten .... - ja liebe Leser, wir sprechen über die Argumente der Partei Die Grünen, wenn die von Tier-(schutz) schon keine Ahnung haben, wovon dann bitte sonst ?!!!!

Abschließend dazu noch eine kleine Anekdote: In meiner Jugend gehörte der Groß-Glienicker See im schönen Spandau zu unseren bevorzugten Badegewässern. Tausende Badegäste drängten sich dort speziell an den Wochenenden. Für die etwas Jüngeren, der Groß Glienicker See war ein Grenzsee, eine Hälfte freies West-Berlin, die andere Hälfte DDR, inmitten des Sees verlief die Grenze, man musste mit seinen Luftmatratzen immer ganz schön aufpassen, nicht versehentlich die Grenzbojen zu überqueren. Uns West-Berlinern wurde dieser See immer als fantastisch sauberes Badegewässer (politisch) präsentiert, und in der Tat, das Wasser war immer wunderbar klar. Dann kam die Wende - und es stellte sich alsbald heraus, dass die Abwässer der Stasi-treuen Bewohner auf der DDR-Seite stets und ständig ungeklärt direkt in den See geleitet wurden - in unseren politisch so sauberen West-Berliner Badesee .... - ok, das war jetzt vermutlich nicht der Grund, warum die DDR-Bürger nicht im See baden durften (obwohl, die SED-Nachfolgepartei Die Linken hätten dafür wahrscheinlich auch eine plausible Erklärung ...), aber soviel zum grundsätzlichen Wahrheitsverständnis der politschen Kaste, immer so, wie es gerade passt. Übrigens, ja, ich wie auch alle sonstigen mir bekannten Badegäste haben den (wirklichen) Fäkalangriff in den 80zigern gesund überlebt, insofern schlechte Nachrichten für Markl-Vieto und ihre Parteigenossen ....

Zurück