Die Schlacht am Schlachtensee - die Stellungnahme der BI Berliner Schnauze, Gisela Düllberg

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Zu Ihrem Artikel „Die Schlacht am Schlachtensee" v. 9./10.Mai 2015

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 25. April hatten Herr Rosenkranz und ich das zweifelhafte Vergnügen, mit Ihrer Mitarbeiterin Verena Mayer einen Spaziergang um die Krumme Lanke, einem der Grunewaldseen in Berlin, zu machen. Wir haben uns viel Mühe gegeben, Frau Mayer zu erklären, worum es in der aktuellen Diskussion geht, und warum so viele Menschen protestieren: dass nämlich eine grüne Bezirksstadträtin ohne Absprache mit der Bezirksverordnetenversammlung und ohne Anhörung der Bürger eine weitere No-Go-Zone rund um den Schlachtensee und die Krumme Lanke für Hundehalterinnen angeordnet hat. Und dass sich die davon betroffenen Berliner diskriminiert und ausgegrenzt fühlen, zumal es kein Problem wäre, Regelungen für ein friedliches Miteinander aller Bevölkerungsgruppen zu finden. Die Nordufer der beiden Seen gehören seit 92 Jahren zum Berliner Hundeauslaufgebiet.

Die Stadträtin aber lehnt jede Diskussion ab, führt fadenscheinige Gründe an, die jederzeit widerlegt werden können, und hat eine johlende Meute junger Grüner hinter sich, Egomanen der Spaßgesellschaft, denen die Bedürfnisse anderer Bevölkerungsgruppen völlig egal sind. Sie lassen eine Grünanlage nach der anderen in Berlin für Menschen mit Hund sperren.

Bisher habe ich Ihre Zeitung für seriös gehalten. Was sich aber Verena Mayer in ihrem Artikel leistet, empört mich zutiefst. Herr Rosenkranz und ich werden als alberne Alte diskreditiert, die die Hinterlassenschaften des Hundes nicht wegmachen, dummes Zeug reden und sich um das lächerliche Problem kümmern, ob an einem Badeweiher Hunde erlaubt sein sollten oder nicht. Als ob es nur darum ginge!

Aus einem entspannten Spaziergang wird : „sind bereits in Kampfstärke unterwegs",

Aus einer wässerigen Hinterlassenschaft am Zaun, der den Weg vom Uferbereich abtrennt, wird ein Haufen auf dem Weg, was schlichtweg gelogen ist.

Auch das alberne „Zitat": Wenn mein Paulchen ..." habe ich nie gesagt.

Herr Rosenkranz wird ebenfalls falsch zitiert, dabei wäre es doch durchaus erwähnenswert, dass die 68-er Demonstranten heute gegen despotisch agierende Grüne auf die Straße gehen.

Hundehalterinnen erhalten in diesem Artikel des Status rücksichtsloser randalierender Asozialer, deren Tiere Jogger jagen oder in den „Hintern" beißen und die Stadt verdrecken.

Es gibt Zeitungen, da hätte mich ein solcher Dünnbrett-Artikel nicht gewundert. Dass aber die Süddeutsche einer solchen Schmalspurschreiberin ein großes Wochenendforum öffnet, lässt Schlimmes ahnen. Sind wirklich nur durch solche reißerischen Pamphlete Umsatzzahlen zu generieren ? Haben Sie sich aus der Liga, die Qualitätsjournalismus betreibt, verabschiedet ?

Schade eigentlich.

Meinem Hund Paulchen geht es jetzt inzwischen wieder gut. Er hatte wahrscheinlich einen der erbsengroßen Giftköder verschluckt, die seit einiger Zeit - auch aufgrund von Hetzpropaganda — am Schlachtensee und an der Krummen Lanke gefunden werden.

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